Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ultras und Hooligans?

Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Ultras und Hooligans?

Da es doch immer wieder zu unzähligen Diskussionen führt, möchte ich hier einmal meinen kleinen Beitrag zu diesem Thema leisten. Was genau ist denn nun der Unterschied zwischen den Ultras und den immer so gefürchteten Hooligans? Wir beginnen zunächst mit den Definitionen:

Ultras: Als Ultras bezeichnen sich die “fanatischen” Anhänger eines Vereins, den sie immer und überall unterstützen. FAN kommt übrigens von Fanatismus. Die Ultras kennen einander, da man einen großen Teil seines Leben zusammen verbringt. Die Ultras sind auch eine Gemeinschaft ausserhalb den Fussballstadions. Sie finanzieren sich durch eigene Mitgliedsbeiträge oder durch selbstgemachte Fanartikel mit eigenen Sprüchen oder Logos. Oftmals werden die im Stadion gezeigten Choreos von den Ultras geplant und vorbereitet, auch wenn die “anderen” Fans dann später bei der Ausführung helfen.

Choreo der FC Bayern Ultras

Choreo der FC Bayern Ultras

Die meisten Ultra-Gruppen haben Vertreter, die im Namen der Gruppe mit dem unterstützten Verein kommunizieren, zum Beispiel um Lagerräume für Fahnen oder Eintrittskarten für Auswärtsspiele zu organisieren.

Hooligans: Bei den Hools (Abkürzung für Hooligans) steht oft die Gewalt im Vordergrund. Der Fussball und die Termine sind nur der Anlass, um sich mit gleichgesinnten Gruppen zu einer W&W (Wald und Wiesen) Schlägerei zu treffen. Oftmals kann man nicht einmal erkennen, zu welchem Verein der Hooligan gehört, da er oftmals keine Fanbekleidung trägt. Es werden dann eher Klamotten von “Londsdale” oder “Holligan” getragen. Hooligans vergreifen sich auch  in der Regel nicht an gegnerischen Fans.

Hooligans

Hooligans

 

Natürlich kann es auch solche und solche geben. Also es gibt mit Sicherheit auch Ultras, die der Gewalt nicht abgeneigt sind. Und es gibt sicherlich auch Hooligans, bei denen doch das Fussballspiel im Vordergrund steht und die Schlägerei eine willkommene Abwechslung ist.

Auch sollte man wissen, dass sowohl auf Seiten der Hooligans als auch bei den Ultras die unterschiedlichsten Gesellschaftsschichten vertreten sind. Es finden sich in beiden Gruppen nicht nur sozial Schwache, im Gegenteil. Oft sind es gerade Ärzte oder Professoren, die neben ihrem normalen Job einfach eine Abwechslung suchen.

Nr. 1
Gewalt ist eine Lösung: Morgens Polizist, abends Hooligan - mein geheimes Doppelleben
130 Bewertungen
Prime  Preis: € 19,90 Jetzt auf Amazon kaufen* Preis inkl. MwSt., zzgl. Versandkosten
Zuletzt aktualisiert am 30. April 2020 um 16:28 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.

Habt ihr noch Hinweise, die das jeweilige Lager besser erklären? Dafür gibt es Kommentare!

Die Anzeige der Produkte wurde mit dem affiliate-toolkit WordPress Plugin umgesetzt.

1 Kommentar

  1. Frank Zeus

    Ja, du hast schon recht, aber es gibt noch etwas mehr dazu zu sagen:

    Die Ultra-Bewegung hat ihre Wurzeln im Italien der frühen 1950er und 1960er, als sich erstmals „fußballverrückte“ Jugendliche in Gruppen zusammenschlossen, um ihre jeweiligen Lieblingsmannschaften gemeinsam organisiert zu unterstützen. Ultra kommt aus dem lateinischen und bedeutet übersetzt „darüber hinaus“. Oft heißt es Ultras seien schlicht primitive und herum pöbelnde Fußballfanatiker. Doch sie sind weit mehr als das: Die meisten Ultra Gruppen in Deutschland sind politisch. So ist z.B. die Münchener Gruppe „Schickeria“, wie die meisten anderen Deutschen Ultragruppen auch, politisch links angenährt und setzt sich schon seit Jahren unter anderem gegen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Homophobie ein Für Ultras ist der Klub alles! Viel hart verdientes Geld fließt direkt von den Mitgliedern in Choreografien, Zaunflaggen, Doppelhalter oder Fahnen. Sie Unterstützen ihr Team bedingungslos und es müsste schon sehr weit kommen damit man von Ultras Pfiffe gegen die eigenen Mannschaft hört. Aber sie sind auch durchaus kritisch gegenüber dem eigenen Verein: So sorgten bereits mehrere Trainerentlassungen für kritische Stimmen gegen den Vorstand aus der Kurve. Aktuelles Beispiel hierfür ist die Entlassung von Gross in Stuttgart.

    Oft lassen sich viele Aktivitäten „ihres“ Klubs auch nicht mit ihren Grundsätzen vereinbaren. Da Ultras strikt gegen die Kommerzialisierung des Fußballs und gegen den „modernen Fußball“ sind, gibt es auch hier immer wieder Kritik. Auch hohe Preise für Stehplätze sind ein Streitthema. Das bekannteste Beispiel hierfür ist die Aktion diverser Dortmunder Fanclubs „Kein Zwanni fürn Steher!“. Ein weiteres Beispiel: Vor zwei Wochen demonstrierten rund 6000 Ultras von ca 50 verschiedenen Vereinen friedlich in Berlin für ihre Rechte. Oft sind Ultras großen Problemen gegenüber der Polizei, den Vereinen oder dem Ligaverbund ausgesetzt und fühlen sich hierbei wie Menschen zweiter Klasse behandelt. So müssen sie stundenlange Untersuchungen der Polizei über sich ergehen lassen. Nach ihrer Ansicht sind viele Stadionverbote unberechtigt. Außerdem fühlen sie sich in Sippenhaft genommen bei einzelner Gewalt Vorkommnisse. Auch Benaligos wollen sie sich nicht einfach verbieten lassen und sprechen von einem bei richtiger Benutzung, ungefährlichem Umgang. Auf diese, teils nicht mal unberechtigte Kritik, wird an dieser Stelle gar nicht weiter eingegangen, da es sonst den Rahmen sprengen würde. Die Vereine und die DFL sollten sich aber im Klaren sein das ohne die Ultras vieles in den Stadien schlechter wäre.

    Quelle: https://www.achtungfussball.de/blog/die-schmal-verlaufende-grenze-zwischen-hooligans-und-ultras.html?blogger=Aljoscha

Kommentare sind geschlossen.